Fränkisches Freilandmuseum Fladungen

mit dem Rhön-Zügle

Begleitprogramm zur Sonderausstellung VOLK HEIMAT DORF startet

Seit dem 31. März ist die Sonderausstellung „Volk - Heimat – Dorf. Ideologie und Wirklichkeit im ländlichen Bayern der 1930er und 1940er Jahre“ im Freilandmuseum Fladungen zu sehen. Begleitend lädt das Freilandmuseum in Kooperation mit dem Rhönmuseum Fladungen zu drei Veranstaltungen ein. Den Auftakt bildet ein Vortrag über Widerstand gegen die nationalsozialistische Herrschaft in Rhön-Grabfeld von Kreisheimat- und Archivpfleger Reinhold Albert.

Freitag, 12.04.

18 Uhr Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung Volk - Heimat – Dorf im Eingangsgebäude des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen, Bahnhofstr. 19

19.30 Uhr Vortrag im Rhönmuseum Fladungen: Es gab ihn doch! – Widerstand gegen das NS-Regime in Rhön-Grabfeld, Marktplatz 1

Anhand dutzender, bisher unveröffentlichter Fotos von Amateurfotografen berichtet Kreisheimat- und Archivpfleger Reinhold Albert in seinem Vortrag von der Machtübernahme der Nationalsozialisten in den Dörfern der Rhön und des Grabfelds. Wo und in welchen Bevölkerungskreisen stieß die NS-Ideologie auf fruchtbaren Boden und wer leistete Widerstand? In der „erzkatholischen“ Rhön regte sich Widerstand nicht nur bei Geistlichen und anderen Angehörigen der alten dörflichen Eliten, sondern auch bei einfachen Bauern, Handwerkern und Arbeitern. Viele davon wurden denunziert und bezahlten ihren Mut mit der Verschleppung in ein Konzentrationslager.

Für die Führung wird der reguläre Museumseintritt erhoben (6 € normal, 4 € ermäßigt, 12 € Familien), der Eintritt zum Vortrag ist frei.

Mehr zur Ausstellung
Die Sonderausstellung „Volk – Heimat – Dorf" wird bis 14. Juli 2019 im Freilandmuseum Fladungen gezeigt. Was änderte sich im Dorf nach 1933? Hinterlassenschaften der Hitlerjugend, des Reichsarbeitsdienstes und des Winterhilfswerkes künden von der nationalsozialistischen Durchdringung der Gesellschaft. Scheinbar harmlose Alltagsdinge wie Honigschleudern und Kochkisten, Kleider und Kinderspielzeug offenbaren auf den zweiten Blick, dass auch das als einfach und idyllisch propagierte Landleben alles andere als unpolitisch war.

Auch lokalgeschichtliche Besonderheiten der NS-Zeit in der Bayerischen Rhön thematisiert die Ausstellung, so den großflächigen Einsatz des Reichsarbeitsdienstes (RAD) im Rahmen des sogenannten Dr.-Hellmuth-Plans. Darüber hinaus boten Rhöner Dörfer und Kleinstädte ausgebombten und dadurch obdachlos gewordenen Stadtbewohnern Zuflucht in „Behelfsheimen". In Fladungen zeugt bis heute die „Düsseldorfer Siedlung" von diesen kriegsbedingten Umsiedlungsaktionen.

https://freilandmuseum-fladungen.de/de/ausstellungen/sonderausstellung-volk-heimat-dorf